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Krippenausstellung in der Biblio­thek des Priester­seminars in Trier

Die Krippe ist eigentlich der Futter­trog, in den der neugeborene Jesus­knabe gelegt wurde. So berichtet es ausdrücklich der Evangelist Lukas in seiner Fassung der Geburts­geschichte Jesu. In der römischen Basilika Santa Maria Maggiore verehrt man seit dem hohen Mittel­alter fünf schmale Holz­brettchen, die der Über­lieferung nach von der Krippe Jesu aus Betlehem stammen sollen. Hier liegt die Wurzel der Tradition, zum Weih­nachts­fest in den Kirchen einen Nach­bau der Krippe aufzustellen. Berühmt ist die Weih­nachts­feier von Greccio im Jahre 1223. Dabei ließ der heilige Franz von Assisi die Ereignisse um die Geburt Jesu Christi mit lebenden Personen darstellen. Dies war nicht nur ein frommes Schau­spiel, sondern sollte zur Vertiefung und Verleben­digung des Glaubens an den mensch­gewordenen Gott beitragen. Nicht anders ist es mit den figür­lichen Krippen­darstellungen, die in der Barock­zeit in Deutschland und Italien ihren künstle­rischen Höhe­punkt erlebten. Bis heute haben Weihnachts­krippen bei Jung und Alt nichts von ihrer Anziehungskraft verloren.

Daneben sind Krippen auch Ausdruck lebendiger Volks­kultur. Ein Ort, wo diese Kultur besonders gepflegt wird, ist der Weinort Klüsserath an der Mosel. Dort wurde 1982 der Verein der „Klüsse­rather Krippen­freunde“ gegründet, angeregt und begleitet durch den langjährigen Pfarrer Anton Kirstein (1906–1992). Der liebevoll „Krippen­pastor“ genannte Seel­sorger hatte erkannt, wie sehr die Beschäfti­gung mit Krippen den Glauben des Einzelnen und das Gemein­schafts­leben in einer Pfarrei fördern kann. Die Biblio­thek des Priester­seminars freut sich, in dieser Advents­zeit zum zweiten Mal eine Auswahl selbst­gebauter Krippen zeigen zu können. Zu verdanken ist dies dem Einsatz ihres Mit­arbeiters Johannes Frechen und der Bereitschaft von mehr als 15 Mitgliedern der „Klüsse­rather Krippen­freunde“, ihre Krippen als Leih­gaben zur Verfügung zu stellen.

Mit Phantasie und Einfühlungs­vermögen ist das weih­nacht­liche Geschehen in Szenerien der Gegen­wart und der Ver­gangen­heit hinein­gestellt. Die Schnee­krippe von Matthias Rosenkranz aus Fastrau zeigt die Herbergs­suche vor einem typischen Eifeler Bauern­haus. Familie Feise aus Klein­niedes­heim in der Pfalz hat das berühmte Advents­lied „Es kommt ein Schiff geladen“ in die Wikinger­zeit versetzt. Die heilige Familie landet mit einem Last­kahn im Hafen eines norwegischen Fjords. Die Kulisse besteht aus detail­genauen Nach­bauten archäo­logisch bezeugter Wikingerhäuser.

Die Ausstellung kann kostenlos zu den regulären Öffnungs­zeiten der Biblio­thek (Jesuitenstraße 13 in Trier) besucht werden (montags bis freitags von 9 bis 17 Uhr) und ist vom 26. November bis zum 19. Dezember 2018 zu sehen. Weitere Informa­tionen oder Anmeldungen für Führungen tele­fonisch unter 0651 / 9484-143 oder per E-Mail unter information@bps-trier.de.