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Michael Felix Korum

Michael Felix Korum, geboren in Wickerschweier im Elsass, wuchs in Colmar auf und trat im Anschluss an die Reifeprüfung in das Straß­burger Priesterseminar ein. 1860 erhielt er ein Stipendium, das ihm einen Studienaufenthalt am Jesuiten-Kolleg in Innsbruck ermöglichte. Seine Priesterweihe empfing er am 23.12.1865 im Münster zu Straß­burg. Dort war er Professor am Priesterseminar und wirkte außer­dem als Dompre­diger, Beichtvater und Religionslehrer, seit 1880 als Dompfarrer und Domkapitular der Kathedrale von Straßburg.

Am 12.8.1881 folgte – nach fünfjähriger Vakanz des Trierer Bischof­sitzes – die Ernennung Korums zum Bischof von Trier, ein Amt, das er 40 Jahre lang innehatte und dessen „Bürde“ er sich bewusst war. Galt es doch, das vom Kulturkampf „verwüstete“ Bistum neu zu ordnen. Diese Herausforderung meisterte Korum gemäß seinem Bischof­spruch In patientia possidebitis animas (Mit Geduld werdet ihr die Herzen gewinnen) mit großer Geduld. 1886 konnte – als ein wichtiger Baustein dieser Neuordnung – das Priesterseminar wieder geöffnet werden. In dem hier gezeigten Brief an den amtierenden Regens Jacob Graach bringt Korum seine große Freude darüber zum Ausdruck.

Beeindruckende Verdienste um die Neugestaltung der Diözese sowie eine große Teil­nahme am Geschick seiner Seminar­isten und seines Seelsorgeklerus zeichnen Korum ebenso aus wie seine Begabung als Prediger und sein über­zeugender persönlicher Lebens­stil. Dafür spricht auch die Bibliothek des Bischofs, die er dem Seminar nach seinem Tode hinterließ. Die mehr als 10.000 Bände umfassende Sammlung von Büchern vor allem in französischer und deutscher Sprache zeugt von weitgespannten Interessen und großer Gelehr­sam­keit, lässt jedoch jeden Anschein einer kostspieligen „Repräsentationsbibliothek“ vermissen.

Martina Wallner-Hüsing M. A.

Michael Felix Korum

Hubert Ritzenhofen (*1879 †1961): Porträt Bischof Korums (1934)